Nicht nur das Goethe-Gymnasium feiert in diesem Jahr Jubiläum – nämlich sein 50-jähriges Bestehen, auch die musikalische Revue der Schule wird seit 30 Jahren aufgeführt. Federführenden Anteil hat dabei Astrid Demattia, der es zusammen mit ihrem Team immer wieder gelingt, qualitativ hochwertige Aufführungen aus dem Hut zu zaubern. So auch dieses Mal…der Titel – klar: Goethes wohl bekanntestes Stück – Faust.
Der Revuebeginn – ein Spiel mit Auslassungen: Rudi Carrells Hommage an den bedeutendsten deutschen Literaten „Goethe war gut“ als Opener der Revue vorgetragen vom männlichen Part des Kammerchors sorgt sofort für schmunzelnde Zuschauerreaktionen an den drei Aufführungstagen.
Damit ist es das dann aber auch mit den Auslassungen, denn in der Folge holen die Schülerinnen und Schüler aus der Tragödie heraus, was sie hergibt: Der Teufel Mephistopheles wettet mit dem Herrn (Malte Gera) um die Seele des alternden Gelehrten Dr. Faustus (überzeugend: Joel Gransow), der bestrebt ist zu erforschen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Faust geht mit dem Teufel eine Wette ein – hofft, dass dieser ihm der Antwort nach dem Sinn des Lebens näherbringt. Es folgt ein Rundgang durch die Welt der sinnlichen Freuden. Faust unterzieht sich – angespornt durch Mephisto – zunächst einer Verjüngungskur: statt Botox, hält die Schönheit bringende Hexe (Selen Kara) einen Zaubertrank bereit. Faust wird zum jovial-jugendlichen Lebemann (Leonardo Fernandes).
Mephisto tritt dabei in verschiedenen Erscheinungen auf – mal als hipper Freigeist (gespielt von Michel Schenk), der den Herrn beim Schach überlistet, mal als knallharte Business-Frau (Büsra Ertürk), die die Verträge mit Faust streng der EU-Datenschutzverordnung angepasst hat. Faust wird vom DJ und Partykönig Mephisto (Felix von Schmude) in den coolsten Club der Stadt – Auerbachs Keller – geführt, wo er die wilden Seiten des Lebens kennenlernt. Mephisto hilft dem einstmals frustrierten Faust als Verführer (Malik Bonsen, später Paula Zimmer) das Herz des naiven und von Fräulein Marthe (Lena Hüning) wohlbehüteten Gretchens (Klara-Josefine Jakob) zu gewinnen.
Bei aller Liebe zur Vorlage halten sich die Figuren dabei nicht stoisch an die vorgefertigten Verse ihres Schöpfers, sondern entwickeln immer wieder ein Eigenleben, indem sie sich modernem jugendlichen Jargon bedienen und aktuelle Entwicklungen aufgreifen. Zu verdanken sind diese gleichsam amüsanten wie tiefgründigen “Cross-Poetry-Verse” Oswald Demattia, der Goethes Faust in eine ansprechende moderne Version geschneidert hat. Die schauspielerische Leistung der Akteure wie auch die stets inhaltlich passenden Songs wie Queens “Don’t stop me now”, “Wannabe” von den Spice Girls oder “Yellow Submarine” von den Beatles runden diese überaus gelungene Inszenierung ab.
So sind die zwei Stunden auch rasch vorbei,
was bleibt, sind der Weisheit letzter Schluss und jede Menge…
in diesem Sinne.
Die Fotos zum Download mit freundlicher Genehmigung von Herrn Helling können unter diesem Link zum privaten Gebrauch heruntergeladen werden: https://www.goethe-gymnasium-hamburg.de/wp-content/uploads/2019/05/RevJ19-komprimiert.zip
Nicht nur das Goethe-Gymnasium feiert in diesem Jahr Jubiläum – nämlich sein 50-jähriges Bestehen, auch die musikalische Revue der Schule wird seit 30 Jahren aufgeführt. Federführenden Anteil hat dabei Astrid Demattia, der es zusammen mit ihrem Team immer wieder gelingt, qualitativ hochwertige Aufführungen aus dem Hut zu zaubern. So auch dieses Mal…der Titel – klar: Goethes wohl bekanntestes Stück – Faust.
Der Revuebeginn – ein Spiel mit Auslassungen: Rudi Carrells Hommage an den bedeutendsten deutschen Literaten „Goethe war gut“ als Opener der Revue vorgetragen vom männlichen Part des Kammerchors sorgt sofort für schmunzelnde Zuschauerreaktionen an den drei Aufführungstagen.
Damit ist es das dann aber auch mit den Auslassungen, denn in der Folge holen die Schülerinnen und Schüler aus der Tragödie heraus, was sie hergibt: Der Teufel Mephistopheles wettet mit dem Herrn (Malte Gera) um die Seele des alternden Gelehrten Dr. Faustus (überzeugend: Joel Gransow), der bestrebt ist zu erforschen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Faust geht mit dem Teufel eine Wette ein – hofft, dass dieser ihm der Antwort nach dem Sinn des Lebens näherbringt. Es folgt ein Rundgang durch die Welt der sinnlichen Freuden. Faust unterzieht sich – angespornt durch Mephisto – zunächst einer Verjüngungskur: statt Botox, hält die Schönheit bringende Hexe (Selen Kara) einen Zaubertrank bereit. Faust wird zum jovial-jugendlichen Lebemann (Leonardo Fernandes).
Mephisto tritt dabei in verschiedenen Erscheinungen auf – mal als hipper Freigeist (gespielt von Michel Schenk), der den Herrn beim Schach überlistet, mal als knallharte Business-Frau (Büsra Ertürk), die die Verträge mit Faust streng der EU-Datenschutzverordnung angepasst hat. Faust wird vom DJ und Partykönig Mephisto (Felix von Schmude) in den coolsten Club der Stadt – Auerbachs Keller – geführt, wo er die wilden Seiten des Lebens kennenlernt. Mephisto hilft dem einstmals frustrierten Faust als Verführer (Malik Bonsen, später Paula Zimmer) das Herz des naiven und von Fräulein Marthe (Lena Hüning) wohlbehüteten Gretchens (Klara-Josefine Jakob) zu gewinnen.
Bei aller Liebe zur Vorlage halten sich die Figuren dabei nicht stoisch an die vorgefertigten Verse ihres Schöpfers, sondern entwickeln immer wieder ein Eigenleben, indem sie sich modernem jugendlichen Jargon bedienen und aktuelle Entwicklungen aufgreifen. Zu verdanken sind diese gleichsam amüsanten wie tiefgründigen “Cross-Poetry-Verse” Oswald Demattia, der Goethes Faust in eine ansprechende moderne Version geschneidert hat. Die schauspielerische Leistung der Akteure wie auch die stets inhaltlich passenden Songs wie Queens “Don’t stop me now”, “Wannabe” von den Spice Girls oder “Yellow Submarine” von den Beatles runden diese überaus gelungene Inszenierung ab.
So sind die zwei Stunden auch rasch vorbei,
was bleibt, sind der Weisheit letzter Schluss und jede Menge…
in diesem Sinne.
Die Fotos zum Download mit freundlicher Genehmigung von Herrn Helling können unter diesem Link zum privaten Gebrauch heruntergeladen werden: https://www.goethe-gymnasium-hamburg.de/wp-content/uploads/2019/05/RevJ19-komprimiert.zip