Frankreich 18.09-27.09.2013: Im Gegensatz zu den letzten Jahren fand der diesjährige Austausch zum ersten Mal mit dem Collège Jules Verne in der einzigartigen, mittelalterlichen Festungsstadt Carcassonne statt. Nachdem im April dieses Jahres die französischen Austauschschüler in Hamburg empfangen worden waren, flogen die Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse im September zum Gegenbesuch nach Südfrankreich.
Das ‚Abenteuer’ begann mit einem etwas aufregend turbulenten und für manche ersten Flugerlebnis. In Toulouse angekommen, erwartete uns schon die herzliche Gastfreundschaft der Franzosen, die extra angereist waren, um uns persönlich am Flughafen abzuholen. Neugierig, und teils noch etwas schüchtern, begrüßten sich alle mit „Küsschen links, Küsschen rechts“ und auf der nächtlichen Fahrt nach Carcassonne hielten viele, beeindruckt von der hell erleuchteten Cité – auch UNESCO Weltkulturerbe- schon ein ersten Mal an, um Fotos zu schießen.
Die wunderschöne Hügellandschaft mit Weinbergen, Blick auf Pyrenäen auf der einen Seite und der Montagne Noire auf der anderen, kam am nächsten Tag voll zur Geltung: die Sonne strahlte warm, wie beinahe alle Tage unseres Aufenthalts. An diesem ersten Tag bekamen die Schülerinnen und Schüler zunächst Einblick in das Schulleben und den Unterricht am Collège. Eindruck machten ihnen vor allem die strengen Reglements, die vergleichsweise schlechte Ausstattung der Klassenräume und der harschere Umgang der surveillants. In Gruppen aufgeteilt mussten einige im Unterricht gleich einen Mathetest mitschreiben, den sie jedoch mit Bravour bestanden. In den Pausen wurden sie, die erste Austauschgruppe an dieser Schule überhaupt, schon bald neugierig von den französischen Schülern belagert. Mit Händen und Füßen, mal auf Französisch, mal Deutsch, mal Englisch, wurde versucht, sich gegenseitig kennenzulernen.
Die nächsten Tage haben wir überwiegend Ausflüge zu den vielen kulturellen Schätzen der Region gemacht. In Toulouse, der ville rose mit ihrer beeindruckenden Fülle an roten Backsteinhäusern wurden unter anderem die romanische Basilika St-Sernin (11.−12. Jahrhundert), die gotische Kathedrale Saint Etienne, das gotische Dominikanerkloster Les Jacobins mit seinem kunstvollen gotischen Deckengewölbe (palmier des Jacobins) und die Pont Neuf über der Garonne besichtigt. Dass Toulouse aber nach wie vor eine bedeutende und pulsierende Stadt ist, wurde nicht zuletzt an der Flugzeugausstellung von Airbus im Rathaus sowie den vielen kleinen Bars, den Straßenkünstlern und –musikanten deutlich, die den typischen Flair einer südeuropäischen Studentenstadt widerspiegelten. Als weitere, typisch südfranzösische Stadt lernten die Kinder Narbonne mit seiner aus hellem Sandstein gefertigten, alles überragenden Kathedrale St Just, dem Baltard-Pavillon (einer wunderschönen Markthalle) sowie den vielen Platanenplätzen und verwinkelten Sträßchen kennen. In Carcassonne hatte neben einer Rallye durch die Cité, auch die Unterstadt einiges zu bieten. So war einer der Höhepunkte der Reise sicherlich die Begehung des Innenraums der 3-stöckigen Orgel der Kathedrale Saint-Michel mit anschließend ‚privatem’ Orgelkonzert, für das Mme Fuentes, die französische Deutschlehrerin, den Musikkollegen gewinnen konnte. Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nach Gruissan, eine kleine historische Hafenstadt am Mittelmeer mit Burganlage und einem langen Sandstrand. Begeistert wurden auch die dortigen Pfahlbauten fotografiert, die heute überwiegend als Ferienhäuser fungieren, jedoch auch in den 1980er Jahren als Kulisse für den Film Betty Blue gedient hatten.
Neben Kulturprogramm hatten die Schülerinnen und Schüler immer wieder Zeit, die Orte auf eigene Faust zu erkunden und ihre carnets de voyage zu bearbeiten. Am Wochenende organisierten manche Gastfamilien einen gemeinsamen Ausflug in die Cité de l’espace in Toulouse, andere machten eine Bootsfahrt auf dem Canal du Midi – ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Spaß machte vielen auch der Tag am Lac de la Cavayère, wo gemeinsam mit der kompletten französischen Klassenstufe und den Sportkollegen und -kolleginnen Orientierungsläufe, Volleyball- und Fußballspiele veranstaltet wurden.
Dank der Bemühungen seitens der französischen Deutschlehrerin bekamen die Schülerinnen und Schüler am letzten Tag sogar noch Einblick in das benachbarte Lycée Jules Fil, dessen Größe mit 2000 Schülerinnen und Schülern, den vielen verschiedenen Ausbildungsgängen sowie dem Internat sehr beeindruckte.
Zurück in Deutschland angekommen, noch die letzten Crêpes der französischen Gastfamilien naschend, gab es schon die ersten Pläne eines privaten ‚Weihnachtsaustausches’. Abschließend fand ein Nachtreffen statt, zu dem sowohl die Eltern der Austauschbeteiligten als auch die interessierten Schülerinnen und Schüler des nächsten Austausches und deren Eltern geladen waren. Neben den carnets de voyage wurden Plakate zu Land und Leuten, kulinarischen Spezialitäten sowie Sehenswürdigkeiten mit Fotos und den dazugehörigen Erklärungen auf Deutsch und Französisch ausgestellt. Till Lange, ein Schüler des Goethe-Gymnasiums, zeigte einen von ihm professionell aufbereiteten, zehnminütigen Dokumentarfilm über den Austausch, mit Bildern und Filmstrecken, die er während der Zeit in Frankreich aufgenommen hatte. Anschließend gab es Raum für Fragen und die Schülerinnen und Schüler schilderten den Austauschanwärtern und Eltern ihre Erlebnisse und Eindrücke, wobei auch die vielen fruchtbaren, überwiegend positiv, teilweise aber auch negativ wahrgenommenen ‚Fremdheitserfahrungen’ bezüglich der französischen Sprache, Kultur und Mentalität deutlich wurden. Viele von ihnen haben vor ihre Austauschpartner noch einmal zu besuchen und wünschen sich einen weiteren Austausch nach Frankreich.
Frankreich 18.09-27.09.2013: Im Gegensatz zu den letzten Jahren fand der diesjährige Austausch zum ersten Mal mit dem Collège Jules Verne in der einzigartigen, mittelalterlichen Festungsstadt Carcassonne statt. Nachdem im April dieses Jahres die französischen Austauschschüler in Hamburg empfangen worden waren, flogen die Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse im September zum Gegenbesuch nach Südfrankreich.
Das ‚Abenteuer’ begann mit einem etwas aufregend turbulenten und für manche ersten Flugerlebnis. In Toulouse angekommen, erwartete uns schon die herzliche Gastfreundschaft der Franzosen, die extra angereist waren, um uns persönlich am Flughafen abzuholen. Neugierig, und teils noch etwas schüchtern, begrüßten sich alle mit „Küsschen links, Küsschen rechts“ und auf der nächtlichen Fahrt nach Carcassonne hielten viele, beeindruckt von der hell erleuchteten Cité – auch UNESCO Weltkulturerbe- schon ein ersten Mal an, um Fotos zu schießen.
Die wunderschöne Hügellandschaft mit Weinbergen, Blick auf Pyrenäen auf der einen Seite und der Montagne Noire auf der anderen, kam am nächsten Tag voll zur Geltung: die Sonne strahlte warm, wie beinahe alle Tage unseres Aufenthalts. An diesem ersten Tag bekamen die Schülerinnen und Schüler zunächst Einblick in das Schulleben und den Unterricht am Collège. Eindruck machten ihnen vor allem die strengen Reglements, die vergleichsweise schlechte Ausstattung der Klassenräume und der harschere Umgang der surveillants. In Gruppen aufgeteilt mussten einige im Unterricht gleich einen Mathetest mitschreiben, den sie jedoch mit Bravour bestanden. In den Pausen wurden sie, die erste Austauschgruppe an dieser Schule überhaupt, schon bald neugierig von den französischen Schülern belagert. Mit Händen und Füßen, mal auf Französisch, mal Deutsch, mal Englisch, wurde versucht, sich gegenseitig kennenzulernen.
Die nächsten Tage haben wir überwiegend Ausflüge zu den vielen kulturellen Schätzen der Region gemacht. In Toulouse, der ville rose mit ihrer beeindruckenden Fülle an roten Backsteinhäusern wurden unter anderem die romanische Basilika St-Sernin (11.−12. Jahrhundert), die gotische Kathedrale Saint Etienne, das gotische Dominikanerkloster Les Jacobins mit seinem kunstvollen gotischen Deckengewölbe (palmier des Jacobins) und die Pont Neuf über der Garonne besichtigt. Dass Toulouse aber nach wie vor eine bedeutende und pulsierende Stadt ist, wurde nicht zuletzt an der Flugzeugausstellung von Airbus im Rathaus sowie den vielen kleinen Bars, den Straßenkünstlern und –musikanten deutlich, die den typischen Flair einer südeuropäischen Studentenstadt widerspiegelten. Als weitere, typisch südfranzösische Stadt lernten die Kinder Narbonne mit seiner aus hellem Sandstein gefertigten, alles überragenden Kathedrale St Just, dem Baltard-Pavillon (einer wunderschönen Markthalle) sowie den vielen Platanenplätzen und verwinkelten Sträßchen kennen. In Carcassonne hatte neben einer Rallye durch die Cité, auch die Unterstadt einiges zu bieten. So war einer der Höhepunkte der Reise sicherlich die Begehung des Innenraums der 3-stöckigen Orgel der Kathedrale Saint-Michel mit anschließend ‚privatem’ Orgelkonzert, für das Mme Fuentes, die französische Deutschlehrerin, den Musikkollegen gewinnen konnte. Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nach Gruissan, eine kleine historische Hafenstadt am Mittelmeer mit Burganlage und einem langen Sandstrand. Begeistert wurden auch die dortigen Pfahlbauten fotografiert, die heute überwiegend als Ferienhäuser fungieren, jedoch auch in den 1980er Jahren als Kulisse für den Film Betty Blue gedient hatten.
Neben Kulturprogramm hatten die Schülerinnen und Schüler immer wieder Zeit, die Orte auf eigene Faust zu erkunden und ihre carnets de voyage zu bearbeiten. Am Wochenende organisierten manche Gastfamilien einen gemeinsamen Ausflug in die Cité de l’espace in Toulouse, andere machten eine Bootsfahrt auf dem Canal du Midi – ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Spaß machte vielen auch der Tag am Lac de la Cavayère, wo gemeinsam mit der kompletten französischen Klassenstufe und den Sportkollegen und -kolleginnen Orientierungsläufe, Volleyball- und Fußballspiele veranstaltet wurden.
Dank der Bemühungen seitens der französischen Deutschlehrerin bekamen die Schülerinnen und Schüler am letzten Tag sogar noch Einblick in das benachbarte Lycée Jules Fil, dessen Größe mit 2000 Schülerinnen und Schülern, den vielen verschiedenen Ausbildungsgängen sowie dem Internat sehr beeindruckte.
Zurück in Deutschland angekommen, noch die letzten Crêpes der französischen Gastfamilien naschend, gab es schon die ersten Pläne eines privaten ‚Weihnachtsaustausches’. Abschließend fand ein Nachtreffen statt, zu dem sowohl die Eltern der Austauschbeteiligten als auch die interessierten Schülerinnen und Schüler des nächsten Austausches und deren Eltern geladen waren. Neben den carnets de voyage wurden Plakate zu Land und Leuten, kulinarischen Spezialitäten sowie Sehenswürdigkeiten mit Fotos und den dazugehörigen Erklärungen auf Deutsch und Französisch ausgestellt. Till Lange, ein Schüler des Goethe-Gymnasiums, zeigte einen von ihm professionell aufbereiteten, zehnminütigen Dokumentarfilm über den Austausch, mit Bildern und Filmstrecken, die er während der Zeit in Frankreich aufgenommen hatte. Anschließend gab es Raum für Fragen und die Schülerinnen und Schüler schilderten den Austauschanwärtern und Eltern ihre Erlebnisse und Eindrücke, wobei auch die vielen fruchtbaren, überwiegend positiv, teilweise aber auch negativ wahrgenommenen ‚Fremdheitserfahrungen’ bezüglich der französischen Sprache, Kultur und Mentalität deutlich wurden. Viele von ihnen haben vor ihre Austauschpartner noch einmal zu besuchen und wünschen sich einen weiteren Austausch nach Frankreich.