Kaum eine Frage beschäftigt SchülerInnen in der Pubertät so, wie die ewige und immer neu sich stellende Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter. Was ist das überhaupt: das Geschlecht? Ist es immer schon vorgegeben oder entsteht es erst im Laufe der individuellen Entwicklung? Was sind die biologischen und worin bestehen die kulturellen, die von der Gesellschaft geprägten Anteile? Gibt es überhaupt nur zwei Geschlechter oder doch drei oder mehr? Muss ich mich so oder so verhalten, um als Mann oder Frau zu gelten? Was ist, wenn ich mich anders fühle, als es die Erwartungen an mein Geschlecht vorgeben? Und was heißt das alles für die Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen? Was zunächst klingt, wie ein philosophisches Seminar haben die SchülerIinnen des Theaterkurses der 10ten Klassen in selbst geschriebenen Szenen unter der Leitung ihres Lehrers Götz Zuber-Goos zu einem ebenso komplexen wie unterhaltsamen Theaterabend verwoben.
Vier Arbeitsgruppen haben unter identischer Aufgabenstellung und intensivem Einsatz von Musik und Videos vier völlig verschiedene Szenenfolgen entwickelt: mal wie ein Sozialstück (›First World Problems‹), mal eher formal (›Kings & Queens‹), dann eher komödiantisch (›Männer sind Schweine‹) oder als zeitloses Drama (›Survivor‹). Vorangestellt wurden diesen Szenen jeweils kurze szenische Collagen auf der Basis eigener Texte zum Thema: »Stelle Dir vor, Du wachst auf und hast ein anderes Geschlecht.«
In der Jugend werden Geschlechterfragen plötzlich auf neue und besonders starke Art wichtig. In gewisser Weise wird das Geschlecht ab dieser Zeit überhaupt erst entdeckt. Oft funktioniert dies über Rollenvorgaben: familiäre oder gesellschaftliche, manchmal sind Lehrer oder Figuren aus den Medien in dieser Hinsicht prägend. In einem Theaterprojekt kann dieses Verhalten eben genau als Rolle, die man spielt, entdeckt und reflektiert werden. Das Geschlecht ist also weniger durch Gene, Hormone und Geschlechtsmerkmale vorgegeben, sondern wird kulturell, sprachlich und symbolisch antrainiert. Und so sind es bestimmte Posen, Gesten, Sprüche und männliche oder weibliche Verhaltensweisen, die man sich aneignet und später nicht mehr ohne weiteres los wird.
Aus diesen Überlegungen wurden Zwischenspiele entwickelt, die dann auch zu den Highlights des Abends gehörten: in gemischtgeschlechtlichen Gruppen führten die SchülerInnen mit lustvoller Übertreibung typische Posen, Gesten und Verhaltensweisen vor von Mädchen (Duckface, Po-Wackler, Scanblick, Klamottenfummler etc.), Jungen (Checker, Breit-Sitzer, Spucker, Daumenwand etc.) aber auch Uneindeutigen, die sich aus welchen Gründen auch immer diesen Zuschreibungen entziehen (Wegdrehen, unsicheres Lachen, Zocken, Genervtheit etc.).
Gäste, Freunde, Eltern und Lehrer erkannten sich in den Szenen und konkreten Haltungen wieder, sahen aber ihre frei und mit viel Spielfreude agierenden Klassenkameraden, Kinder oder SchülerIinnen auch auf völlig neue, ungewohnte und überraschende Weise. Entsprechend kräftig und herzlich war der Applaus in zwei nahezu ausverkauften Vorstellungen.
Kaum eine Frage beschäftigt SchülerInnen in der Pubertät so, wie die ewige und immer neu sich stellende Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter. Was ist das überhaupt: das Geschlecht? Ist es immer schon vorgegeben oder entsteht es erst im Laufe der individuellen Entwicklung? Was sind die biologischen und worin bestehen die kulturellen, die von der Gesellschaft geprägten Anteile? Gibt es überhaupt nur zwei Geschlechter oder doch drei oder mehr? Muss ich mich so oder so verhalten, um als Mann oder Frau zu gelten? Was ist, wenn ich mich anders fühle, als es die Erwartungen an mein Geschlecht vorgeben? Und was heißt das alles für die Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen? Was zunächst klingt, wie ein philosophisches Seminar haben die SchülerIinnen des Theaterkurses der 10ten Klassen in selbst geschriebenen Szenen unter der Leitung ihres Lehrers Götz Zuber-Goos zu einem ebenso komplexen wie unterhaltsamen Theaterabend verwoben.
Vier Arbeitsgruppen haben unter identischer Aufgabenstellung und intensivem Einsatz von Musik und Videos vier völlig verschiedene Szenenfolgen entwickelt: mal wie ein Sozialstück (›First World Problems‹), mal eher formal (›Kings & Queens‹), dann eher komödiantisch (›Männer sind Schweine‹) oder als zeitloses Drama (›Survivor‹). Vorangestellt wurden diesen Szenen jeweils kurze szenische Collagen auf der Basis eigener Texte zum Thema: »Stelle Dir vor, Du wachst auf und hast ein anderes Geschlecht.«
In der Jugend werden Geschlechterfragen plötzlich auf neue und besonders starke Art wichtig. In gewisser Weise wird das Geschlecht ab dieser Zeit überhaupt erst entdeckt. Oft funktioniert dies über Rollenvorgaben: familiäre oder gesellschaftliche, manchmal sind Lehrer oder Figuren aus den Medien in dieser Hinsicht prägend. In einem Theaterprojekt kann dieses Verhalten eben genau als Rolle, die man spielt, entdeckt und reflektiert werden. Das Geschlecht ist also weniger durch Gene, Hormone und Geschlechtsmerkmale vorgegeben, sondern wird kulturell, sprachlich und symbolisch antrainiert. Und so sind es bestimmte Posen, Gesten, Sprüche und männliche oder weibliche Verhaltensweisen, die man sich aneignet und später nicht mehr ohne weiteres los wird.
Aus diesen Überlegungen wurden Zwischenspiele entwickelt, die dann auch zu den Highlights des Abends gehörten: in gemischtgeschlechtlichen Gruppen führten die SchülerInnen mit lustvoller Übertreibung typische Posen, Gesten und Verhaltensweisen vor von Mädchen (Duckface, Po-Wackler, Scanblick, Klamottenfummler etc.), Jungen (Checker, Breit-Sitzer, Spucker, Daumenwand etc.) aber auch Uneindeutigen, die sich aus welchen Gründen auch immer diesen Zuschreibungen entziehen (Wegdrehen, unsicheres Lachen, Zocken, Genervtheit etc.).
Gäste, Freunde, Eltern und Lehrer erkannten sich in den Szenen und konkreten Haltungen wieder, sahen aber ihre frei und mit viel Spielfreude agierenden Klassenkameraden, Kinder oder SchülerIinnen auch auf völlig neue, ungewohnte und überraschende Weise. Entsprechend kräftig und herzlich war der Applaus in zwei nahezu ausverkauften Vorstellungen.